Kunstleder und Lederimitate kaufen

Für Kreative Köpfe ist Kunstleder ein Material zum Verlieben. In diesem Artikel erfahren Sie alles zu den Möglichkeiten, Eigenschaften und Pflegehinweisen zu der Alternative zu Leder.

Was ist Kunstleder eigentlich?

Lederimitate, oder Kunstleder sind Textilien, die die Optik und Haptik von Echtleder besitzen, jedoch aus Natur- oder Kunstfasern (häufig Baumwolle) bestehen und mit einer Kunststoffschicht überzogen sind. Kunstleder ist in der Regel ein Verbund aus einem textilen Grundträger (z.B. Gewebe) und einer Kunststoffdeckschicht (z.B. Polyvinylchlorid). Bei Geweben handelt es sich meistens um Naturfaser oder Mischgewebe. Häufig erhält die Oberfläche von Kunstleder eine Narbenprägung, sodass sie auch in der Struktur dem echten, tierischem Leder ähnelt. Kunstleder hat viele Vorteile, welche sich nicht nur auf den Kostenfaktor – es ist deutlich günstiger als echtes Leder – und die Tierfreundlichkeit begrenzen. Kunstleder kann als Meterware angeboten werden, während das tierische Produkt ja nur das vorweisen kann, was die Natur hergibt.

Wer also die Optik von echtem Leder schätzen gelernt hat, der greift sehr gerne auf hochwertiges Kunstleder zurück. Kunstleder kann in den verschiedensten Farben und modischen Mustern angeboten werden. Mittlerweile ist es auch möglich naturgetreue Nachbildungen der typischen Lederhaut herzustellen, sodass nur noch echte Profis den Unterschied erkennen können.

Wie kann man Echtleder von Kunstleder unterscheiden?

Der Geruch ist zwar heute kein eindeutiges Zeichen mehr, dass es sich um echtes Leder handelt, da dieser teilweise auch bei Kunstleder künstlich erzeugt werden kann. Riecht das "Leder" jedoch nach Plastik, kannst Du sicher sein, dass es sich um ein Lederimitat handelt. Außerdem haben echte Leder an den Kanten eine faserige Struktur, wohingegen Kunstleder glatte Kanten aufweist.

Wie nennt man Kunstleder noch?

Es gibt einige andere Bezeichnungen für Kunstleder. Häufig wird hierbei von Skai oder Vinyl gesprochen. Im englischsprachigen Raum spricht man oftmals von man made leather, also von Menschenhand gemachtes Leder. Auch die Kennzeichnungen wie Polyamid oder Polyester sind gängig. Neueste Kunstleder werden statt einer PVC-Beschichtung mit einer Polyurethan-Beschichtung beschichtet. Hier wird auch sehr gerne der Name PU Lederimitat benutzt.

Nicht gestattet und vom Verband der Deutschen Lederindustrie sogar verboten, sind Begriffe, die den Anschein erwecken sollen, es würde sich um echtes, organisches Leder handeln (Wieleder, Textilleder, Bycast-Leder, Pleather, Vegan-Leder, Vegetarisches Leder).

Wie wird Kunstleder am besten verarbeitet?

Zuschnitt

Der Zuschnitt von Kunstleder ist wirklich kinderleicht, da das feste Material nicht ausfranst wenn man es mit Schere oder Rollschneider auf Maß schneidet.

Nähen

Wegen der festen Konsistenz empfehlen wir Dir beim Nähen eine Ledermaschinennadel zu verwenden. Diese speziellen Nadeln sind besonders für hartes Kunstleder, Leder, sowie Papier (z.B. für die Verarbeitung von Broschüren) geeignet. Außerdem solltest Du eine größere Stichlänge wählen, damit das Material nicht perforiert. Für weiches Leder solltest Du besser eine Microtex-Nadel verwenden um ein Ausreißen der Naht zu verhindern. Die Auswahl der passenden Nadel richtet sich nicht nur nach der Verwendung des Stoffes, sondern auch nach der Stärke des zu verwendenden Nähfadens. Du solltest übrigens unbedingt auf den Gebrauch von Stecknadeln verzichten, denn diese Einstiche wirst Du immer sehen. Kunstleder (wie auch Leder) vergisst nicht. ;-)

Kunstleder – wie pflege ich es am besten?

Kunstleder ist pflegeleichter und robuster als man denkt. Mit der richtigen Behandlung hat man sehr lange Spaß daran!

1. Waschen

Die meisten Kunstleder sind nicht für die Reinigung in einer Waschmaschine geeignet. Diese kannst Du mit einem feuchten Tuch und gegebenenfalls mit einem leichten Spülmittel (Handseife) abreiben. Hier darfst Du aber auch gerne eine weiche Bürste oder einen weichen Schwamm benutzen.

Einige Kunstleder sind allerdings auch für die Waschmaschine geeignet. Hier solltest Du aber dringend darauf achten, nicht den Schleudergang zu verwenden und nicht zu hohe Temperaturen einstellen.

2. Trocknen

Wenn der zu trocknende Stoff aus der Waschmaschine kommt, dann muss er logischerweise auch getrocknet werden. Wenn man das Kunstleder nun glatt zieht und liegend trocknet, dann spart man sich meistens auch das Bügeleisen.

3. Bügeln

Eines vorweg: Ja, man darf Kunstleder bügeln! Aber… man sollte zwischen Stoff und Bügeleisen immer einen Hitzeschutz legen. Dies kann z.B. ein feuchtes Tuch oder ein Geschirrhandtuch sein. Außerdem sollte man mit reduzierter Hitze arbeiten und besser erst einmal an einer Naht vorsichtig zur Probe bügeln. Es wäre auch ratsam, wenn Du das Kunstleder von links bügeln würdest.

In den meisten Fällen hilft es aber schon, wenn man das feuchte Kunstleder in Form zieht und eben trocknen lässt.

Wofür kann ich Kunstleder benutzen?

Anwendungsbeispiele für Kunstleder sind:

• Jacken
• Gürtel
• Schuhe, besonders Sportschuhe
• Taschen
• Bälle (z.B. Fußbälle)
• Faltdächer und Schaltsäcke (flexible Verkleidungen) für Automobile
• Sitzbezüge oder auch Möbel wie Sofas und Sessel

Hier nochmal die wichtigsten Facts über Kunstleder:

• Kunstleder ist die vegane Alternative zu Echtleder

• Leichtere Verarbeitung, da es als Meterware angeboten werden kann und nicht ausfranst

• Verwendung von Ledermaschinennadeln und höhere Stichlänge

• Reinigung oftmals mit einem feuchten Tuch

• Keine Stecknadeln benutzen!